Sitzung: 11.12.2014 Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Soziales und Kultur
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Vorlage: IV/226/2014
Sachverhalt:
Hier:
Vortrag von Frau Talea Eiben, Landkreis Aurich
Bekanntlich hat im Auftrage des Landkreises Aurich die Planungsgruppe Bildung
und Region („BiRegio“) aus Bonn ein Gutachten zur Schulstruktur im Landkreis
Aurich erstellt. Anlass sind die sinkenden Schülerzahlen. Im Jahre 2019 werden
nach Berechnungen des Landkreises Aurich in der Region rund 40% weniger Kinder
eingeschult werden als im Jahre 2002, wobei der Rückgang in den einzelnen
Kommunen unterschiedlich ausfallen wird.
“BiRegio“ wertete die verfügbaren Daten, wie etwa Geburtsstatistiken und
Übergangszahlen von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen aus. Auch
eine Prognose für die Geburten in den kommenden Jahren wurde erstellt. Ebenso
erfolgte eine Befragung der Eltern von Drittklässlern aller Grundschulen. Eine
Begehung der weiterführenden Schulen hinsichtlich der Gebäudestruktur und der
vorhandenen Klassen und Fachräume ist ebenfalls vorgenommen worden. Damit
können Aussagen zu den Grundschulen, für die Sekundarbereiche I und II sowie
für Förderschulen und Berufsbildenden
Schulen getroffen werden.
Die Ergebnisse und damit der Entwurf der Schulentwicklungsplanung ist den
Kommunen in verschiedenen Veranstaltungen und im Rahmen einer Klausurtagung
vorgestellt worden. Seitens des Landkreises Aurich ist beabsichtigt, den
Schulentwicklungsplan in der Kreistagssitzung am 18.12.2014 beschließen zu
lassen.
Talea Eiben vom Landkreis Aurich bezeichnet die Stadt Wiesmoor als
vorbildlichen Schulträger und Vorreiter in Niedersachsen, bevor sie mit dem
Sachstandsbericht „Schulentwicklungsplanung des Landkreises Aurich –
Schwerpunkt Stadt Wiesmoor“ beginnt.
Der Bericht thematisiert unter
anderem den demografischen Wandel, die Entwicklung der Schülerzahlen in den
kommenden Jahren, eine mögliche Kooperation mit der KGS Großefehn im
Sekundarbereich und die Mindestgröße einer Grundschule mit 100 Schülerinnen und
Schülern.
Ausschussmitglied Horst-Richard Schlösser moniert nach dem Vortrag, dass
der Faktor Freizeit in dem Gutachten gar nicht berücksichtigt wird. Längere
Anfahrtszeiten und Schulwege aufgrund Schulstandortschließungen würden auf
Kosten der Freizeit der Schulkinder und Jugendlichen gehen.
Heinz Saathoff, Ausschussmitglied und Leiter der kooperativen
Gesamtschule Wiesmoor, macht deutlich, dass die Stadt Wiesmoor mit der jetzigen
Schulform Kooperative Gesamtschule (KGS) sehr gut fährt. Das System eignet sich
besonders für diese ländliche Region.
Ausschussvorsitzende Friederike
Dirks greift das Thema der möglichen Standortschließung am Beispiel der
Grundschule Hinrichsfehn auf und beruhigt die Anwesenden dahingehend, dass
dieser Standort vom Schulträger Stadt Wiesmoor kurzfristig nicht geschlossen
werden muss. Sie macht zugleich aber deutlich, dass die drei Grundschulen in
Wiesmoor in dieser Form auf lange Sicht nicht bestehen bleiben können, wenn die
Schülerzahlen sich der Prognosen entsprechend entwickeln. Bürgermeister
Friedrich Völler bekräftigt die Aussage der Ausschussvorsitzenden.
Außerdem macht die
Ausschussvorsitzende Friederike Dirks deutlich, dass in der Stadt Wiesmoor ein
sehr hoher Geburtenrückgang zu verzeichnen ist. Daraufhin fragt
Ausschussmitglied Manfred Hinrichs an, ob die Stadt Anreize für junge Familien
geschaffen hat, in Wiesmoor zu leben. Dies bestätigte Bürgermeister Friedrich
Völler, indem er die Familienförderung beim Kauf eines städtischen Grundstücks
anspricht.
Der Sachstandsbericht zur „Schulentwicklungsplanung des Landkreises
Aurich – Schwerpunkt Stadt Wiesmoor“ ist als digitale Anlage (CD) bzw. in
schriftlicher Form diesem Protokoll beigefügt.
Abstimmungsergebnis: