Sitzung: 23.07.2015 Rat
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 25, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: BV/098/2015
Beschlussvorschlag:
Dem Dorfentwicklungsplan in der anliegenden Fassung wird zugestimmt.
Sachverhalt:
Gemäß
VA-Beschluss vom 06.02.2012 wurde gemeinsam mit der Gemeinde Friedeburg die
Aufnahme der Dörfer Marcardsmoor, Mullberg, Wiesederfehn auf Wiesmoorer Seite
und Wiesedermeer, Upschört, Wiesede und Hesel auf Friedeburger Seite in das
Dorferneuerungsprogramm beantragt. Der Aufnahmeantrag wurde am 07.03.2012 beim
damaligen Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen
(LGLN), Regionaldirektion Aurich, eingereicht. Mit Schreiben vom 20.06.2012
teilte das LGLN, Regionaldirektion Aurich, mit, dass Wiesmoor mit den
Ortschaften Wiesederfehn, Mullberg und Marcardsmoor in das
Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen wurde. Die o. g.
Ortschaften bilden zusammen mit den Ortschaften Wiesedermeer, Wiesede/Upschört,
Hesel und Bentstreek in der Gemeinde Friedeburg das Dorferneuerungsgebiet
„Marcardsmoor-Wiesede“. Im Herbst 2012 wurde dann der Planungsauftrag zur
Erstellung eines Dorferneuerungsplanes an die Planungsgruppe Ländlicher Raum
aus Emden vergeben. Unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger der
einzelnen Dörfer (Bürgerversammlungen, Arbeitskreissitzungen,
Haushaltsbefragung, Landwirtschaftsbefragung) hat das Büro die Arbeiten
begleitet und den Dorfentwicklungsplan vorgelegt.
Seit
März 2013 hat der Arbeitskreis bestehend aus den Vertretern der teilnehmenden
Dörfer in 12 Arbeitskreissitzungen zusammen mit der Planungsgruppe Ländlicher
Raum und Verwaltungsvertretern Bestandsaufnahmen, Bestandsbewertungen,
Entwicklungs- und Maßnahmenkonzepte diskutiert und beraten. Die Ergebnisse
finden sich alle in dem nunmehr vorliegenden Dorfentwicklungsplan der
Dorferneuerungsregion Marcardsmoor-Wiesede wieder.
In
der Abschlusssitzung des gemeinsamen Arbeitskreises am 07.05.2015 wurde der
Dorfentwicklungssplan von den Mitgliedern des Arbeitskreises an die
Bürgermeister beider Kommunen übergeben.
Nach
Beschlussfassung der jeweiligen Gremien über den Gesamtplan ist er beim Amt für
regionale Landesentwicklung (ArL) in Aurich einzureichen. Das ArL prüft den
Dorfentwicklungssplan und legt fest, welche Maßnahmen mit den Zielen der
derzeit gültigen Förderperiode vereinbar sind. Erst nach der Anerkennung des
ArL kann von den jeweiligen Verwaltungen nach Möglichkeit in Abstimmung mit dem
Arbeitskreis und entsprechenden politischen Beschlüssen unter der jeweiligen
Voraussetzung, dass Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, eine Beantragung von
Fördermitteln für einzelne Maßnahmen erfolgen.
Um Missverständnissen
vorzubeugen, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei dem
Dorfentwicklungsplan um ein strategisches, informelles Instrument der
kommunalen Planung handelt, vergleichbar mit einem Leitbild. Die darin
beschriebenen Entwicklungsziele und Maßnahmen, welche der Arbeitskreis –
bestehend aus Einwohnerschaft, Verwaltung und Planungsbüro – erarbeitet hat,
sind als Empfehlungen an die politisch gewählten Entscheidungsträger/-innen zu
verstehen. Daneben besteht für die im Dorfentwicklungsplan genannten Maßnahmen –
die richtlinienkonforme Anerkennung durch das Amt für regionale
Landesentwicklung Weser-Ems vorausgesetzt – die Möglichkeit der Förderung über
das niedersächsische Dorferneuerungsprogramm.
Der Dorfentwicklungsplan
bietet mit seinen 63 Maßnahmen ein breites Möglichkeitenspektrum zur Förderung
der zukünftigen Entwicklung der 8 Dörfer. Voraussetzung für eine Förderung nach
der ZILE-Richtlinie ist die Nennung einer Maßnahme im Dorferneuerungsplan mit
Beschreibung ihres Inhalts. Die im vorliegenden Planwerk bereits enthaltenen
Entwurfsskizzen dienen der Veranschaulichung der bisherigen Ideen. Desgleichen
ist die für Dorfentwicklungspläne geforderte grobe Kostenschätzung nicht mit
der Kostenschätzung einer Genehmigungsplanung vergleichbar, sondern soll eine
erste Vorabschätzung der finanziellen Aufwände vor der konkreten Planung
ermöglichen.
Jede in den Gremien der
beiden Kommunen zur Umsetzung vorgeschlagene Maßnahme muss somit im Zuge der
Umsetzungsphase der Dorferneuerung zu gegebener Zeit detailliert ausgeplant,
ausführlich beraten und im regulären Prozedere einzeln verabschiedet
werden.
Der Dorfentwicklungsplan war
der Einladung zur Fachausschusssitzung am 26.05.2015 in Form einer CD beigefügt
Die Vorlage wird ausführlich
durch die Verwaltung anhand einer Power-Point-Präsentation, die per Beamer
dargestellt wird, vorgetragen. Dabei werden die einzelnen Handlungsfelder A bis
G mit den einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen vorgestellt.
Danach bedankt sich BGM
Völler für den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Ortsteile für
die Erarbeitung dieses Dorferneuerungsplanes. Er weist darauf hin, dass
entsprechende Förderanträge neben der Kommune auch durch die jeweiligen Vereine
und Privatpersonen gestellt werden können. Er macht nochmals deutlich, dass es
sich bei dem Dorfentwicklungsplan um ein Instrument handelt, um etwas für die
Dorfentwicklung in den einzelnen Ortschaften zu tun. Aufgrund der angespannten
Haushaltslage sollten jedoch intelligente Maßnahmen bzw. Projekte ausgewählt
werden und anhand einer Prioritätenliste abgearbeitet werden. Abschließend
bittet er den Rat um Zustimmung zum vorliegenden Dorfentwicklungsplan.
Friedhelm Jelken, CDU, macht
deutlich, dass er es äußert positiv findet, dass die Bevölkerung aus den
einzelnen Ortschaften bei der Erarbeitung des Dorferneuerungsprogramms mit
eingebunden wurde. Für diese Mitarbeit möchte er sich bedanken. Problem ist
jedoch, dass für die Maßnahmen eine Gegenfinanzierung durch die Stadt Wiesmoor
sichergestellt werden muss. Zudem stellt sich die Frage, was eine jeweilige
Maßnahme in Wirklichkeit kostet, da es sich bei den Kosten im
Dorfentwicklungsplan um eine grobe Schätzung handeln dürfte. Er persönlich
hofft, dass einige Maßnahmen für die Ortschaften umgesetzt werden können. Die
CDU-Fraktion wird dem Dorfentwicklungsplan zustimmen.
Johannes Kleen, SPD, teilt
mit, dass in diversen Sitzungen dieser äußerst positive Dorfentwicklungsplan
erarbeitet wurde. Auch er möchte sich für die geleistete Arbeit der Bürgerinnen
und Bürger bedanken. Auch die SPD-Gruppe wird dem Dorfentwicklungsplan
zustimmen. Er bittet dennoch die Verwaltung um Mitteilung, wie es nach einer
Beschlussfassung im Rat diesbezüglich weiter geht. Johannes Bohlen antwortet,
dass nach einer Beschlussfassung in der heutigen Ratssitzung eine Freigabe des
Dorfentwicklungsplanes durch das Amt für Regionale Landesentwicklung Weser-Ems
(LGLN) erfolgen muss. Im August bzw. September wird dann eine abschließende
Bürgerversammlung hierzu stattfinden. Erst danach würde die Umsetzungsphase beginnen.
Wolfgang Sievers teilt für
die Gruppe GfW mit, dass auch er darauf hofft, dass einige Maßnahmen aufgrund
der schlechten Haushaltslage umgesetzt werden können. Abschließend spricht er
noch allen Beteiligten, die viel Zeit in die Erarbeitung des Dorfentwicklungsplanes
gesteckt haben, sein Lob aus. Auch die Gruppe GfW wird dem Dorfentwicklungsplan
zustimmen.
Frieda Dirks, WB, sagt zum
Dorfentwicklungsplan, dass auch sie den Bürgern, den Obleuten und der
Verwaltung für die Erarbeitung des Dorfentwicklungsplanes dankt .Sie macht
deutlich, dass der Dorfentwicklungsplan für die Wiesmoorer Ortschaften eine
große Chance ist. Auch die Gruppe WB wird dem Dorfentwicklungsplan zustimmen.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, lässt Ratsvorsitzender Jens Peter Grohn über den Beschlussvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis: