Sitzung: 20.01.2016 Ausschuss für Haushalt und Finanzen
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1
Vorlage: BV/005/2016
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung empfiehlt, den Haushalt 2016 zu beschließen.
Sachverhalt:
Fortsetzung der Sitzung am 21.01.2016, 16. 30 Uhr
Ausschussvorsitzender
Ahlfs eröffnet die heutige Sitzung und begrüßt die Anwesenden. Die Sitzung vom
20.01.2016 wird mit dem TOP 11.1 fortgeführt.
Auf die zum Haushalt
2016 verschickten Unterlagen wird verwiesen.
Jens Brooksiek
erläutert anhand einer Power-Point-Präsentation die wichtigsten Haushaltszahlen
für 2016. Am Ende der Präsentation teilt er mit, dass es sicherlich
wünschenswert wäre, wenn man 2 Mio. Euro mehr zur Verfügung gehabt hätte, um
die wichtigsten Unterhaltungsmaßnahmen zu erledigen, dieses gibt der Haushalt
aber leider nicht her.
Ausschussmitglied
Weiss bemängelt, dass er nicht die korrekten Unterlagen mit den richtigen
Zahlen erhalten hat und dass er einiges erst aus der Zeitung erfahren hat.
Somit wird er seine Haltung zum Haushalt 2016 erst in der Ratssitzung kundtun.
BGM Völler kann
dieses nicht nachvollziehen, da alle Beteiligten die entsprechenden Unterlagen
erhalten haben.
Aus der
Ausschussmitte wird mitgeteilt, dass die vorliegenden Zahlen rechtzeitig bekannt waren und keine Besonderheiten zu
erkennen sind.
Ausschussmitglied
Sievers teilt mit, dass er die letzten Unterlagen am 19.01.2016 bekommen hat
und auch er hat erst einige Zahlen aus der Zeitung erfahren. Sodann erkundigt
er sich nach den 1,313 Mio. liquiden Mittel, seit wann diese Zahl bekannt war.
Jens Brooksiek teilt ihm daraufhin mit, dass diese Zahl seit dem 07.01.2016
bekannt sei und im Arbeitskreis Haushalt und Finanzen mitgeteilt worden ist.
Ausschussmitglied
Weiss erkundigt sich danach, wie es angehen kann, dass in der Planung 2015 ein
Liquiditätsstand von 859.000,00 € Minus geplant war, aber tatsächlich am
Jahresende ein positiver Betrag von 1,313 Mio. Euro an liquiden Mittel
vorhanden ist. Jens Brooksiek teilt ihm daraufhin mit, dass diese positive
Entwicklung u.a. durch die erheblich gestiegene Gewerbesteuer zustande gekommen
ist.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, trägt aus der Haushaltssatzungsgenehmigung 2015 durch den
Landkreis Aurich vor, dass der Landkreis die Stadt auffordert, zu sparen und
dass für 2016 keine weiteren Schulden gemacht werden sollen. Er sieht es als
bedrohlich an, dass aufgrund der niedrigen Zinspolitik zu hohe Schulden
aufgebaut werden. Er befürchtet, dass diese später nicht mehr getilgt werden
können. Seitens der Verwaltung wird ihm mitgeteilt, dass die günstige Zinsphase
für Investitionen genutzt werden sollte, da überwiegend Investitionen getätigt
werden, die auch rentierlich sind. Die eingeplanten 1,3 Mio. Euro für den
sozialen Wohnungsbau sollen auch nur dann vorgenommen werden, wenn sich die
Investition rentiert. Was die Darlehen betrifft, so werden diese regelmäßig
getilgt und die Zinsbindung läuft meistens bis zum Ende der Laufzeit des
Darlehens. Somit sind hier keine finanziellen Überraschungen zu erwarten.
Ausschussmitglied
Weiss, WB, spricht ebenfalls den hohen Schuldenstand an, dadurch ist in den
letzten Jahren die Pro-Kopf-Verschuldung ständig gestiegen. Die Stadt muss
verantwortungsvoll mit den Schulden umgehen, um auch an die zukünftigen
Generationen zu denken.
BGM Völler weist
nochmals darauf hin, dass die Schulden in der letzten Zeit rentierliche
Schulden sind, wie z.B. die Beteiligung an der EWE, Umrüstung der
Straßenbeleuchtung auf LED und das Gründerzentrum, um nur einige zu nennen.
Größere Sorge bereitet ihm der Jugend- und Sozialbereich, da hier den Kommunen
Kosten aufgebürdet werden, die
eigentlich das Land oder der Bund tragen müssten.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, ist der Auffassung, dass auf dem politischen Wege veranlasst
werden muss, dass das Land bzw. der Bund die Kosten entsprechend übernehmen.
Sodann wird näher
auf die Haushaltsberatung eingegangen.
Ausschussmitglied
Weiss, WB, möchte die Sportförderung von derzeit 9.100,00 € um 7.000,00 € auf
16.100,00 € erhöht haben. Er begründet dieses damit, dass die Vereine durch die
Flüchtlinge auch mehr soziale Aufgaben wahrnehmen. Als Deckungsvorschlag gibt
er den Ergebnisvortrag an. Jens Brooksiek teilt ihm daraufhin mit, dass
hiermit nur der Aufwand gedeckt werden
kann, aber nicht die tatsächliche Auszahlung.
Ausschussmitglied
Friederike Dirks, CDU, zeigt sich von dem Antrag überrascht, da aufgrund der
geringen finanziellen Mittel schon mal beschlossen wurde, dass 9.100,00 € an
Sportförderung ausreichen müssen und die Stadt zusätzlich noch Investitionen
der Vereine unterstützt, so z.B. das Sanitärgebäude bei der VfB Germania und
die Überdachung beim Schützenverein Voßbarg.
Über diesen
Änderungsvorschlag wird wie folgt abgestimmt:
1 Ja-Stimme, 1
Enthaltung, 7 Nein-Stimmen.
Der Antrag auf
Erhöhung der Sportförderung ist somit abgelehnt.
Wie bereits
berichtet, sind für den sozialen Wohnungsbau 1,35 Mio. Euro eingeplant.
750.000,00 € können zur 0 % bei der N-Bank aufgenommen werden. Die übrigen
600.000,00 € müssen auf den Kreditmarkt aufgenommen werden.
Ausschussmitglied
Weiss, WB, spricht sich dafür aus, dass die 600.000,00 € im Haushalt mit einem
Sperrvermerk versehen und die Mittel erst freigegeben werden sollten, wenn eine
günstige Finanzierung feststeht.
Ausschussmitglied
Karl-Dieter Jelken, SPD, weist darauf
hin, dass, es sich bei dem sozialen Wohnungsbau um rentierliche Schulden
handelt. Außerdem gibt er zu bedenken, dass wenn nicht die Stadt Wohnungen
schafft, es evtl. der Landkreis Aurich selber oder ein Dritter tun wird. Der
Landkreis Aurich wird sich aber dann die zusätzlichen Kosten durch die
Kreisumlage wieder zurückholen.
Jens Brooksiek teilt
mit, dass im Änderungsnachweis vom Finanzplan vom 19.01.2016 bereits die Summe
von 1,35 Mio. Euro eingeplant ist und der volle Betrag mit einem Sperrvermerk
versehen sein soll.
Die Abstimmung über
den Änderungsnachweis zum Finanzplan erfolgt mit 8 Ja-Stimmen einstimmig.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, spricht den unterschiedlichen Zuschuss für die Kunstwerkstatt
5.400,00 € und den Zuschuss für die Nordbrücke, 2.400,00 €, an. Die Nordbrücke
hatte im letzten Jahr einen Zuschuss von 4.800,00 € erhalten und dieses sollte
in diesem Jahr auch wieder ermöglicht werden. Auch Ausschussmitglied Weiss, WB,
spricht sich aufgrund des guten Kulturbeitrages der Nordbrücke für eine
Erhöhung des Zuschusses auf 4.800,00 € aus, zumal von dem Verein Nordbrücke ein
entsprechender Antrag vorliegt.
Ausschussmitglied
Friederike Dirks, CDU, schlägt vor, über die zusätzlichen 2.400,00 € Zuschuss
für die Nordbrücke in den Fraktionen noch einmal zu beraten und in der nächsten
VA-Sitzung hierüber eine Entscheidung zu treffen. Der Antrag der Gruppe GfW auf
Erhöhung des Zuschusses für die Nordbrücke wird mit 2 Ja-Stimmen und 7
Nein-Stimmen abgelehnt und dem Vorschlag von Ausschussmitglied Friederike Dirks
wird gefolgt.
Ausschussmitglied
Weiss, WB, erkundigt sich, ob die 280.000,00 € für die Straßenunterhaltung
ausreichen. Ausschussmitglied Karl-Dieter Jelken, SPD, teilt ihm daraufhin mit,
dass die Mittel nur für das Notwendigste reichen werden, aber der Haushalt
keinen größeren Spielraum hergibt.
Ausschussmitglied
Friederike Dirks, CDU, verlässt um 18.09 Uhr die Sitzung.
Jens Brooksiek
stellt die wesentlichen Änderungen im Stellenplan 2016 vor. So wird beim
Klärwerk eine halbe Stelle zusätzlich geschaffen. Diese halbe Stelle fällt
jedoch beim Baubetriebshof weg. Eine weitere halbe Stelle wird für
Flüchtlingsangelegenheiten ausgewiesen.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, spricht sich gegen die halbe Stelle für Flüchtlingsangelegenheiten
aus, da noch nicht sicher ist, dass der Landkreis Aurich diese Kosten
übernehmen wird.
Unter Punkt 9 der
Änderungsaufstellung sind vier Stellen der Kindergartenleiterinnen aufgeführt,
die aufgrund des Tarifabschlusses für Beschäftigte und sozialen Erziehungsdienst
umgewandelt werden.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, spricht sich ebenfalls gegen diese Umwandlung aus, da ihm hierzu
weitere Informationen fehlen. Jens Brooksiek teilt ihm daraufhin mit, dass dies
nur eine Darstellung ist und es sich hier keine Einflussmöglichkeiten seitens
der Stadt ergeben, da es sich hier um tarifliche Erhöhungen handelt. Außerdem
teilt er mit, dass im Kindergarten Mitte für die Umsetzung des Projektes
Sprachkitas eine Stelle der Entgeltgruppe S 03 in eine Stelle der Entgeltgruppe
S 06 umgewandelt wurde. Diese Kosten werden allerdings vollständig übernommen.
Nach kurzer
Diskussion wird über den Stellenplan abgestimmt.
Der Stellenplan wird
mit 7 Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme zugestimmt.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, kann die zusätzlichen Investitionen zum Campingplatz von
100.000,00 € nicht nachvollziehen.
Ausschussmitglied
Karl-Dieter Jelken, SPD, teilt ihm daraufhin mit, dass durch die Erhöhung der
Stellplätze Mehreinnahmen verwirklicht werden können. Es handelt sich somit um
rentierliche Schulden. Außerdem sei in dieser Angelegenheit bereits alles
besprochen.
Ausschussmitglied
Sievers, GfW, stellt daraufhin den Antrag, die 100.000,00 € für den
Campingplatz aus dem Haushalt zu streichen.
Dieser Antrag wird
mit 1 Ja-Stimme und 7 Nein-Stimmen abgelehnt.
Es erfolgt einen
Beschluss über den Beschlussvorschlag zu TOP 11.1
Ausschussmitglied
Weiss, WB, verlässt um 18.25 Uhr die Sitzung und nimmt an der Abstimmung nicht
teil.
Dem Beschlussvorschlag wird mit 1 Nein-Stimme und 6 Ja-Stimmen gefolgt.
Abstimmungsergebnis: