Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

Der Landkreis Aurich beginnt mit dem schrittweisen Ausbau seines flächendeckenden Highspeed-Glasfasernetzes.

Der Bandbreitenbedarf für Internet verdoppelt sich aktuell – bedingt durch immer neue Angebote und Dienste – ungefähr alle 2 Jahre. Mit Glasfaserkabeln können Sie auch größte Daten- und Informationsmengen sprichwörtlich in Lichtgeschwindigkeit empfangen und auch senden. Technisch sind der Übertragung keine Grenzen gesetzt.

Viele Vorteile für Bürgerinnen und Bürger

  • Sie können störungsfrei telefonieren, „ruckelfrei“ fernsehen, streamen oder skypen.
  • Der Wert Ihres Hauses wird mit einem Glasfaseranschluss steigen.
  • E-Health: Künftig kann Ihre Ärztin z. B. Ihre Gesundheit per Internet checken – Sie ersparen sich zeitaufwändige Arztbesuche.
  • E-Learning: Dank Glasfasernetzanschluss können z. B. Schülerinnen und Schüler ihre Hausaufgaben in kurzer Zeit erledigen.
  • Perspektive Home office – statt zu pendeln können Sie zu Hause sekundenschnell im Firmennetzwerk arbeiten.
  • Und nicht zuletzt wird das Glasfasernetz dazu beitragen, Ihre Heimatregion für die Zukunft zu stärken.

Die zentrale Frage „Bin ich dabei?“ können sich Interessenten per Blick auf eine interaktive Karte beantworten. Sie zeigt, in welchen Orten und Straßen der Landkreis Aurich für schnelleres Internet sorgen will. Der Landkreis hat deshalb eine Web-Seite www.breitband-aurich.de für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

Das Ziel ist eine Vorvermarktungsquote von mindestens 40 Prozent im gesamten Kreisgebiet zu erreichen. Derzeit umfasst die Planung die Verlegung von Glasfaserkabeln für schnelles Internet auf einer Gesamtlänge von 777,0 Kilometern, davon betragen die Hausanschlüsse 223,0 km.

Bis es dazu kommen kann, muss der Kreis für die Versorgung der „weißen Flecken“ allerdings noch ein Ingenieursbüro für die Planung und einen Breitband-Betreiber per europaweiter Ausschreibung finden. Der Begriff „weiße Flecken“ bezieht sich auf Orte, in denen die Internetgeschwindigkeit bei unter 30 MBit pro Sekunde liegt.

Die entsprechenden Pläne für den Breitbandausbau sind über die genannte Internetseite abrufbar.

Der Eigenbetrieb des Landkreises Aurich "Breitbandnetz Landkreis Aurich” hat für die aktuelle Sitzung sein Kommen zugesagt und wird über den aktuellen Sachstand informieren.

 

Der Ausschussvorsitzende Reder (CDU) eröffnet den Tagesordnungspunkt 7 und erteilt dem für den Breitbandausbau zuständigen Vertreter des Landkreises Aurich, Herrn I. de Vries das Wort.

 

Herr de Vries zeigt zur Erläuterung des geplanten Breitbandausbaus im Landkreis Aurich eine Präsentation via Beamer. Diese liegt dem Protokoll als Anlage bei.

Gezeigt werden die Karten zum Ausbau der Ortsteile Marcardsmoor, Wiesederfehn, Mullberg sowie Zwischenbergen.

 

Der BGM nimmt ab 15:58 Uhr wieder an der Sitzung teil.

 

Die Motivation des Netzausbaus durch den Landkreis Aurich ist, der Bevölkerung im Landkreis Aurich eine ausreichende Bandbreite / Internetgeschwindigkeit zur Verfügung zu stellen.

Die großen Telekommunikationsunternehmen bauen bekanntlich nur in den Ballungsräumen weiter aus, so Herr de Vries.

Der Landkreis Aurich wird wie der Landkreis Friesland auch, durch einen Eigenbetrieb ein Glasfasernetz schaffen und dieses im Anschluss über 25 Jahre an ein TK-Unternehmen verpachten. Der Landkreis Aurich sieht die Schaffung eines eigenen Glasfasernetzes als die günstigste Lösung im Hinblick auf eine Förderung durch den Bund.

Die Landkreise Leer und Wittmund schließen nur die Wirtschaftlichkeitslücke bei einem Ausbau des Netzes durch die TK-Unternehmen.

Ziel ist es, die sogenannten weißen Flecken mit einer Leistung von 30 Mbit / s und mehr zu versorgen.

Als Eckdaten werden ein Investitionsvolumen von 55,20 Mio. € bei einem Eigenanteil durch den Landkreis Aurich von mindestens 17,3 Mio. € genannt.

Insgesamt sollen 777,432 km Glaserfaserkabel im Landkreis verlegt werden. Davon entfallen 223,39 km auf Hausanschlüsse. Geplant ist, 10.246 Haushalte, 246 Gewerbebetriebe und 74 Institutionen wie Schulen oder Kindergärten zu erschließen.

Mit den Tiefbauarbeiten soll im August 2019 begonnen werden.

Auf Nachfrage erläutert Herr de Vries, dass der Landkreis im Nahbereich zu einem Hauptverteiler (HVT) nicht ausbauen darf. Der Radius beträgt ca. 500m Hier werden die TK-Unternehmen tätig.

Der Landkreis Aurich wird über das Glasfasernetz auch zukünftige Anforderungen im Gigabit-Bereich sicherstellen.

Durch den derzeit geplanten Ausbau werden nur 64 % bis 65 % der unterversorgten Haushalte im Landkreis Aurich erreicht. Die restlichen Haushalte sollen in einer weiteren Förderperiode, für die seit Dezember 2018 das Markterkundungsverfahren läuft, versorgt werden. Hier müssen Schulen, Gewerbeflächen, Häfen oder Mobilfunk nun mit erschlossen werden.

Auf Nachfrage aus der Ausschussmitte teilt Herr de Vries nochmals mit, dass Schulen in 2019 nicht vorrangig erschlossen werden. Dieses soll erst mit einem 2. Förderantrag geschehen. Hier muss erst das derzeitig laufende Markterkundungsverfahren abgewartet werden. Eventuell sind dann auch die Kommunen finanziell in der Pflicht.

Die Nachfrage, ob das geplante Glasfasernetz gigabitfähig sei, bejaht Herr de Vries nochmals.

Die Frage, ob für den Bürger mit Kosten bezüglich der Glasfaserhausanschlüsse zu rechnen sei, wird dahingehend beantwortet, dass die im Rahmen des geplanten Tiefbaus erstellten Hausanschlüsse nach derzeitigem Stand kostenfrei sind. Für die Erstellung eines Anschlusses sei natürlich das schriftliche Einverständnis im Rahmen der derzeitigen Interessensbekundung vorausgesetzt. Für eine Erschließung eines Straßenzuges sind mindestens 40 % Interessensbekundungen erforderlich.

Herr de Vries teilt dem Ausschuss mit, dass es derzeit eine rege Beteiligung aus der Bevölkerung gebe und bittet daher um Verständnis, dass Emails und Anfragen nicht umgehend beantwortet werden.

Da  keine weiteren Wortmeldungen aus der Ausschussmitte vorliegen, schließt der Ausschussvorsitzende den Tagesordnungspunkt.

 

Die Ausführungen werden durch den Ausschuss zur Kenntnis genommen.