Beschluss: Beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt zum Zweck der Planung und Umsetzung von Wiedervernässungsmaßnahmen eine Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Aurich und dem NABU-Klimafonds zu schließen und hierfür die stadteigenen Flächen im Landschaftsschutzgebietes LSG-AUR 27 „Am Ottermeer“ zur Verfügung zu stellen.


Sachverhalt:

 

Echten Klimaschutz durch messbare Reduzierung von Treibhausgasemmissionen auf Moorböden zu bewirken – das hat sich der NABU zur Aufgabe gemacht. Der NABU investiert langfristig in Naturschutzprojekte mit positiver Klimawirkung und hat hierfür den NABU Klimafonds ins Leben gerufen. Der Fonds fördert die Wiedervernässung von Mooren und landwirtschaftlich genutzten Moorflächen. Mit dem Klimaschutzfonds spricht der NABU mehrere Gruppen an:                                                                                                                                      Zum einen Landwirt*innen und Landeigentümer*innen, die Moorflächen besitzen und mit der Unterstützung des NABU – sowohl finanziell als auch fachlich – diese Flächen wiedervernässen wollen. Des Weiteren macht der NABU u.a. auch ein Angebot an Unternehmen, die auf Moorflächen Torf abbauen, und eine Alternative zu ihrem bisherigen Geschäftsmodell suchen. Mit dem Geld aus dem NABU Klimaschutzfonds fördert dieser Projekte, die eine messbar positive Wirkung auf das Klima und die Artenvielfalt haben (Quelle: www.nabu.de). 

 

Angestoßen durch den Geschäftsführer der Firma Aurich-Wiesmoorer Torfvertriebs GmbH, Herrn Frank Tamminga, fand am 06. Februar 2023 eine gemeinsame Begehung eines möglichen Projektgebietes mit Vertretern des Landkreises Aurich, der Firma Aurich-Wiesmoorer Torfvertriebs GmbH und des Büros Hofer & Pautz GbR aus Altenberge statt. Das Projektgebiet befindet sich westlich der Stadt Wiesmoor und hat eine Größe von rund 100 ha (siehe der Vorlage beigefügten Lageplan). Es handelt sich um einen Teilbereich des Wiesmoor-Nord (Nr. 377 des Niedersächsischen Moorkatasters). Im zentralen Bereich befinden sich teils wiedervernässte Moorflächen, die sich aus dem natürlichen Hochmoor ohne landwirtschaftliche Nutzung entwickelt haben und zu großen Teilen durch zwischenzeitlich stattgefundenen (bäuerlichen) Torfabbau degradiert wurden. Im Randbereich wird das Gebiet durch ein Mosaik an landwirtschaftlich genutzten Moorflächen im Übergang zu den Siedlungsreihen geprägt. Zu den Gebäuden hin zeigt sich typischerweise eine Geländekante, die Grenze des von den Häusern/Kanälen her vorangetriebenen Torfabbaus. Bei dieser Begehung wurde auch die Fläche der Stadt Wiesmoor im Nordosten untersucht. Rund die Hälfte des Projektgebietes befindet sich in öffentlicher Hand. Dabei wurde festgestellt, dass eine Wiedervernässung und Moorrenaturierung kurzfristig auf den Flächen im öffentlichen Besitz starten könnte.                                                                                                                                     Herr Bernd Hofer von der Firma Hofer & Pautz GbR sowie Herr Hansen vom NABU Wiesmoor-Großefehn stellen das angedachte Projekt in der Sitzung eingehend vor.

 

Nach ausführlicher Aussprache der Ausschussmitglieder stellt Herr Edgar Weiss, FBW, den Antrag, den Beschlussvorschlag der Verwaltung zu konkretisieren.

Da keine Einwände seitens der Ausschussmitglieder bestehen, lässt Ausschussvorsitzender Johann Kruse, SPD, über den folgenden konkretisierten Beschlussvorschlag abstimmen.