Sitzung: 20.04.2015 Rat
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 23, Nein: 2, Enthaltungen: 2
Vorlage: BV/230/2014
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung empfiehlt, den
Haushalt 2015 zu beschließen.
Sachverhalt:
Auf die zum Haushalt 2015
verschickten Unterlagen wird verwiesen.
BGM Völler macht deutlich,
dass die Erarbeitung des Haushalts 2015 über mehrere Monate bislang eine
schwere Angelegenheit war. Im ersten Entwurf zeichnete sich noch ein deutliches
Defizit dar. Zwischenzeitlich ist es gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt zu
präsentieren. Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um einen absoluten
Sparhaushalt handelt. Gerade der Unterhaltungsbereich ist auf ein Minimum
heruntergefahren. Für den Haushaltsausgleich musste auf Rücklagen der Vorjahre
zurückgegriffen werden. Zudem sind in diesem Haushaltsjahr keine großen
Maßnahmen im investiven Bereich möglich.
Ab 19.24 Uhr nimmt
Ratsmitglied Ingo Lenz an der Sitzung teil.
Jens Brooksiek erläutert den
Haushalt 2015 anhand einer Power-Point-Präsentation.
Danach geben die einzelnen
Fraktionen und Gruppen ihre Stellungnahme zum Haushalt 2015 ab.
Der Fraktionsvorsitzende der
CDU, Friedhelm Jelken, bedankt sich zunächst bei der Verwaltung und
insbesondere Jens Brooksiek für die Erarbeitung des Haushalts 2015 und die
mehrfache Vorstellung in den Fraktionssitzungen. Er weist darauf hin, dass es durch
vereinte Bemühungen gelungen ist, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen
und verweist darauf, dass dieses nicht viele Kommunen von sich behaupten
können. Er macht aber auch deutlich, dass für den ausgeglichenen Haushalt ein
Liquiditätskredit sowie eine Entnahme aus der Rücklage notwendig sind. Es muss
daher in Zukunft aktiv an der Entschuldung der Stadt Wiesmoor gearbeitet
werden. Er möchte dennoch zwei Investitionen aus dem Haushalt 2015 positiv
hervorheben. Zum einen den Radwegbau an der Kreisstraße 136 (Kanalstraße), der
immens wichtig für die Schulwegsicherung ist. Zum anderen die Umstellung der
Straßenbeleuchtung auf die LED-Beleuchtung. Diese Investition wird sich durch
die zu erwartenden Einsparungen schnell selbst amortisieren.
Der Gruppenvorsitzende der
GfW Wolfgang Sievers verweist darauf, dass es in den vorhergehenden
Ausschusssitzungen für Haushalt und Finanzen konstruktive Diskussionen zum
Haushalt 2015 gab. Die Zielsetzung der Gruppe GfW war dabei, einen Sparhaushalt
für 2015 aufzustellen. Dieses ist nach seiner Auffassung in Teilen geglückt.
Eine Fortführung dieser Haushaltsdisziplin ist für 2016 unumgänglich.
Verwaltung und Rat müssen zudem nach Lösungsmöglichkeiten suchen, um ein
mögliches Defizit zu decken. Evtl. Lösungsmöglichkeiten könnten hierfür eine
Wirtschaftsanalyse sowie eine mittelfristige Finanzplanung sein.
Abschließend macht Wolfgang
Sievers deutlich, dass vor allen Dingen mit Blick auf die LWTG darauf geachtet
werden muss, welche finanziellen Verpflichtungen die Stadt in Zukunft eingeht.
Der stv. Gruppenvorsitzende
der SPD, Robert Ahlfs, bedankt sich zunächst als Vorsitzender des Ausschusses
für Haushalt und Finanzen bei der Verwaltung und den Ratskollegen für die
konstruktive Zusammenarbeit. Für ihn ist der Haushalt geprägt durch einen
Sparfaktor. In einigen Bereichen der Stadt Wiesmoor hätte dringend Geld
investiert werden müssen. Die notwendigen Einsparungen seien daher äußerst
schmerzlich. Dennoch sei dieser Weg besser als eine Haushaltskonsolidierung
übergestülpt zu bekommen.
Ratsmitglied Edgar Weiss, WB,
teilt mit, dass es sehr erfreulich ist, dass nach den langen Beratungen nun ein
ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden konnte, der zudem noch
genehmigungsfähig ist. Für die Gruppe WB gab es dennoch im Haushalt 2015 zwei
Knackpunkte. Dieses sind zu einem der Zuschuss an die LWTG und zum anderen die
Vergabemodalitäten zur Beauftragung der Wiederverfüllung im Torfabbaugebiet
Amsel- und Drosselweg.
Der eingeplante
Defizitausgleich für die LWTG konnte seit der letzten Ausschusssitzung für
Haushalt und Finanzen um 50.000,00 € gesenkt werden. Weitere 50.000,00 € wurden
mit einem Sperrvermerk versehen. Zu den Auftragsmodalitäten für das
Wiederverfüllungskonzept im Torfabbaugebiet zwischen Amsel- und Drosselweg wird
die Gruppe WB unter TOP 18 (Schriftliche Anträge) der Verwaltung einen Antrag
auf Akteneinsicht überreichen. Damit sind für die Gruppe WB diese beiden Punkte
ausgeräumt.
Ratsmitglied Walter Harms,
CDU, weist darauf hin, dass er nunmehr seit 4 Jahren dafür kämpft, dass der
Hauptweg auf dem Friedhof Wiesmoor-Mitte ausgebaut wird. Hierfür hat er bereits
1.500,00 € an Spendengeldern gesammelt. Die notwendigen 5.000,00 € sind
zwischenzeitlich in den Haushalt 2015 wieder eingestellt worden. Die
Baumaßnahme fällt dennoch anders aus als gewünscht. Hiermit kann er jedoch
leben. Anders verhält es sich bei der Beteiligung an der EWE Netz sowie den
Erwerb des Spetzerfehnkanals. Mit beiden Punkten ist er in dieser Form nicht
einverstanden und kann daher dem Haushalt 2015 nicht zustimmen.
Als Gruppenvorsitzende der
Gruppe WB teilt Frieda Dirks mit, dass der Haushalt 2015 glücklicherweise ohne
Steuererhöhungen auskommt. Der Sparhaushalt ist für die Gruppe WB durchaus
vertretbar, so dass die Zustimmung hierfür gegeben werden kann.
Für Klaus-Dieter Reder, CDU,
ist der Haushalt 2015 nur durch Klimmzüge zustande gekommen. So konnte u.a. ein
von ihm gestellter Antrag zur Unterstützung des Generationenvereins nicht mehr
in den Haushalt 2015 eingebracht werden. Auch die Verankerung der
Einstellungssperre im Haushalt 2015 war dringend erforderlich. Für ihn muss die
Steigerung der Personaldecke dringend eingedämmt werden. Als Beispiel nannte er
hier die Reinigung der Schulen, die sukzessive wieder auf die Eigenreinigung
umgestellt wurde. Er unterstellt hier der Verwaltung, mit falschen
Informationen gearbeitet zu haben. Auch der Ankauf des Spetzerfehnkanals ist
für ihn unnötiger Ballast. Unter diesen Umständen kann er dem Haushalt 2015
nicht zustimmen.
Für Annemarie Martens, CDU, ist
es nicht nachvollziehbar, dass die Mittel für die Unterhaltung der Straßen
immer weiter gekürzt werden. Für sie ist es unumgänglich, dass wichtige Straßen
in Wiesmoor dringend saniert werden müssen. So fehlt u.a. auf der Schulstraße
nach wie vor die Verschleißschicht. Sie gibt zu bedenken, dass durch die
fehlende Unterhaltung der Straßenzustand in Wiesmoor nicht besser wird. Aus
diesem Grund kann sie dem Haushalt 2015 nicht zustimmen.
Karl-Dieter Jelken, SPD,
teilt als Ausschussvorsitzender für Wege, Straßenverkehr, Entwässerung, Umwelt-
und Feuerschutz mit, dass er sich sehr schwer mit der Kürzung der
Haushaltsmittel im Unterhaltungsbereich der Straßen getan hat. Auch er weist
darauf hin, dass in dieser Form die Straßenunterhaltung nicht fortgeführt
werden kann. Dasselbe betrifft auch die Gebäudeunterhaltung, die auch ebenfalls
auf ein Minimum zurückgefahren wurde. Abschließend weist er darauf hin, dass
sich Verwaltung als auch der Rat Gedanken über mögliche Einnahmequellen machen
müssen.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, lässt Ratsvorsitzender Grohn über den Beschlussvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis: