Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Der Antrag beschäftigt sich mit einer Wohnbebauung im Bereich nördlich der Zweiten Reihe und westlich der Wittmunder Straße im Ortsteil Marcardsmoor. Die Verwaltung wird hier informieren, welche Voraussetzungen und Verfahrenswege für die Umsetzung eines derartigen Wohnbaugebietes erforderlich sind.

 

Der Antrag wird durch den Ratsvorsitzenden Grohn verlesen. Der Antragsteller Edgar Weiss, WB, weist darauf hin, dass er bereits detaillierte Ausführungen zum Antrag am 18.03.2015 im Fachausschuss für Wirtschaft, Fremdenverkehr, Planung und Bau gemacht hat. Er bittet die Verwaltung, die auf seinem Datenträger befindlichen Pläne per Beamer darzustellen. Daraufhin bittet Ratsvorsitzender Grohn zunächst den Rat um Zustimmung, ob der Datenträger zugelassen werden soll.

 

Wolfgang Sievers, GfW, wendet ein, dass der Ratsvorsitzende Grohn für eine Antragstellung seinen Vorsitz abgeben muss. Daraufhin übergibt Ratsvorsitzender Grohn den Vorsitz an den stv. Ratsvorsitzenden Friedhelm Jelken.

 

Jens Peter Grohn, SPD, stellt daraufhin den Antrag, dass zunächst der Rat über die Zulassung des Datenträgers mit seinen entsprechenden Plänen abstimmen soll.

 

Edgar Weiss, WB, gibt zu bedenken, dass der Rat akzeptieren müsse, dass er dieses Medium als Untermauerung seines Antrages wähle. Es diene alleine der Veranschaulichung und enthalte Skizzen und Pläne, die bereits in der Fachausschusssitzung präsentiert wurden.

 

Innerhalb des Rates entsteht eine Diskussion über die Zulassung des Datenträgers.

 

Abschließend ist man sich darüber einig, dass über die zukünftige Zulassung eines solchen Mediums beraten werden muss und evtl. in der Geschäftsordnung des Rates zu regeln ist.

 

Danach lässt stv. Ratsvorsitzender Friedhelm Jelken über den Antrag zur Zulassung des Datenträgers abstimmen.

 

Der Antrag wird mit 23 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen mehrheitlich angenommen.

 

Nach der Abstimmung über den Antrag übernimmt Ratsvorsitzender Grohn wieder die Sitzungsleitung.

 

Ratsmitglied Edgar Weiss, WB, erläutert ergänzend zu seinem Antrag, dass der Kern seines Antrages die Schaffung von Bauplätzen und die Weiterentwicklung Marcardsmoors ist. Die Grundlage hierfür wurde mit der kommunalen Stellungnahme zum Landesraumordnungsprogramm geschaffen. Anhand von Plänen, die per Beamer dargestellt werden, erläutert er die nach seiner Auffassung mögliche Ortskernentwicklung für Marcardsmoor. Den Ausführungen ist zu entnehmen, dass evtl. im neuen Plangebiet neben der Wohnbebauung auch die Ansiedlung von Kleingewerbe möglich ist. Er bittet daher die Verwaltung, die Verfahrensweise für die Umsetzung eines derartigen Wohnbaugebietes zu erklären.

 

Johannes Bohlen erläutert daraufhin die üblichen Verfahrenswege und erklärt ergänzend, dass im Vorfeld Sonderfragen für die Entwicklung eines Baugebiets in diesem Bereich zu prüfen sind. Hierzu zählen beispielsweise die Frage nach Zufahrten von der Landstraße L 12 sowie Lärm wegen der Ortsdurchfahrt. Auch die Raumordnung, wo es heißt, Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung, ist zu beachten. Das bedeutet, dass die Genehmigungsfähigkeit für ein derartiges Wohnbaugebiet vorab mit dem Landkreis Aurich zu klären ist. Weiterhin ist zu klären, ob beispielsweise die Kläranlage der EWE am Bootsweg in Marcardsmoor für die Aufnahme eines derartigen Baugebietes ausreichend Kapazitäten vorhält. Auch wird darauf hingewiesen, dass die Ansätze in der Dorferneuerungsplanung deckungsgleich sind. Zu den weiteren Planungen gehört dann die Bauleitplanung in Form der Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Bebauungsplanes.

 

Abschließend weist Johannes Bohlen noch darauf hin, dass bereits jetzt in Marcardsmoor 30 Flächen zur Bebauung vorhanden sind. So sind u.a. am Buchweizenweg 16 Grundstücke, Am Bootshafen 5 Grundstücke, An der Schleuse 3 Grundstücke und an der Poststraße 4 bis 5 Baulücken vorhanden.

 

Wolfgang Sievers, GfW, teilt mit, dass er den Wunsch der Marcardsmoorer durchaus nachvollziehen kann. Er gibt dennoch zu bedenken, dass die Umsetzung gerade in Bezug auf den Landkreis Aurich durchaus schwierig wird.

 

Karl-Dieter Jelken, SPD, weist darauf hin, dass bereits bei der Raumordnung eine entsprechende Kernentwicklung für Marcardsmoor berücksichtigt wurde. Da der Antrag zwischenzeitlich in die Fraktionen und Gruppen verwiesen wurde, ist zunächst deren Votum abzuwarten. Ist dieses entsprechend positiv, spricht aus seiner Sicht nichts dagegen, diese Angelegenheit in Angriff zu nehmen.

 

Auch Klaus-Dieter Reder, CDU, ist der Auffassung, dass man sich zunächst intensiv mit der Thematik befassen muss, damit man weiß, wie man den Landkreis Aurich zum Umdenken bewegen kann.

 

Frieda Dirks, WB, teilt mit, dass die Entwicklung des Ortskerns von Marcardsmoor dringend notwendig ist. So scheitert es bereits seit Jahren aufgrund der mangelnden Bebauung im Ortskern an der Installation eines Fußgängerüberweges im Querungsbereich der L 12.

 

Edgar Weiss, WB, gibt zu bedenken, dass die von der Verwaltung vorgetragenen freien Bauplätze in Marcardsmoor für die Bebauung nicht verfügbar sind. Zudem sind im Buchweizenweg aufgrund des Moores für eine Bebauung sehr tiefe Gründungen notwendig. Dieses mache eine Bebauung derzeit unattraktiv. Hierdurch sinkt die Anzahl der freien bebaubaren Bauplätze rapide nach unten. Er fügt noch hinzu, dass die von ihm vorbereiteten Planzeichnungen von der Verwaltung abgespeichert und den Fraktionen und Gruppen zur Beratung zur Verfügung gestellt werden können.    

 

Karl-Dieter Jelken, SPD, weist darauf hin, dass man auch daran arbeiten sollte, dass die Grundstückseigentümer die potentiellen Bauflächen in Marcardsmoor auch entsprechend an Bauwillige veräußern.

 

Klaus-Dieter Reder, CDU, macht deutlich, dass er dies für unglücklich hält, da auch im Kernbereich von Wiesmoor-Mitte viele Bauflächen von den Eigentümern als Spekulationsobjekte zurückgehalten werden.

 

Friedhelm Jelken, CDU, bittet darum, dass die Verwaltung eine gewisse Vorarbeit für die Beratungen in den Fraktionen und Gruppen leistet.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, schließt Ratsvorsitzender Grohn die Aussprache zu diesem TOP.


Abstimmungsergebnis: