Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Die Thematik ist zuletzt in der Sitzung des VA am 17.02.2014 behandelt worden.

 

Bekanntlich ist die Stadtbibliothek im Zuge der Baumaßnahmen an der KGS Wiesmoor im Herbst 2012 in das Torhaus an der Hauptstraße verlegt worden. Das Für und Wider bezüglich der Verlegung des Standortes ist teilweise kontrovers diskutiert worden. Mittlerweile lässt sich feststellen, dass sich die räumlichen Gegebenheiten durch diese Maßnahme verbessert haben. Im Obergeschoss konnten in den ehemaligen Büroräumen der Touristik verschiedene Leseräume und Themenbereiche eingerichtet werden. Auch das ehemalige Direktorenzimmer ist inzwischen hergerichtet, so dass dieses fortan für kleinere Bibliotheksveranstaltungen zur Verfügung steht. Das Fazit in Bezug auf die Räumlichkeiten ist daher positiv.

 

Rückläufig sind dagegen die Zahl der Entleihungen und die der tatsächlichen Nutzer im Vergleich der Jahre 2012 und 2013. Bei den Entleihungen ist ein Rückgang von rd. 12 % auf nunmehr 11.586 Entleihungen zu verzeichnen. Die Zahl der Nutzer hat sich um rd. 34 % auf nunmehr 326 Nutzer im Jahre 2013 verringert. Dieser Rückgang ist ausschließlich auf den Rückgang bei Kindern und Jugendlichen zurückzuführen, wobei insbesondere die Altersgruppe bis 12 Jahre betroffen ist. Im Erwachsenenbereich sind die Zahlen absolut stabil geblieben. Der Rückgang bei den Kindern und Jugendlichen ist offensichtlich durch die räumliche Entfernung zur KGS und Grundschule zu sehen. Früher war es so, dass interessierte Kinder in den Schulpausen oder vor und nach dem Schulbesuch die Bibliothek aufsuchten.

 

Ein gewisser Rückgang bei den Kindern und Jugendlichen war bereits bei Verlegung der Bibliothek durchaus erwartet worden. Diesem Rückgang sollte jedoch mit geeigneten Maßnahmen in Form einer verstärkten Kooperation mit der Grundschule Wiesmoor-Mitte und den Kindergärten begegnet werden. Leider konnten diese Maßnahmen aufgrund fehlender zeitlicher und personeller Ressourcen in den Einrichtungen im Jahre 2013 noch nicht umgesetzt werden.

Insbesondere die Lehrkräfte und Schüler der Grundschule Wiesmoor-Mitte waren im letzten Jahr sehr stark in die Projekte anlässlich der 100-Jahr-Feier eingebunden, so dass hier noch keine neuen Projekte ins Leben gerufen werden konnten.

 

Mittlerweile gibt es jedoch konzeptionelle Vereinbarungen zu einer verstärkten Kooperation, sowohl mit der Grundschule Wiesmoor-Mitte als auch mit allen städtischen Kindergärten. Fest verankert ist mittlerweile der regelmäßige Besuch der 2. Grundschulklassen in der Bibliothek. Zusätzlich werden künftig im Rahmen des Ganztagsbetriebes Projekte angeboten. Auch die Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von so genannten Themenpaketen für den Grundschulbereich soll forciert werden. Auch im Bereich der Zusammenarbeit zwischen den städtischen Kindergärten und der Stadtbibliothek gibt es große Fortschritte. Der regelmäßige Besuch der Bibliothek durch Kindergartengruppen, Elternabende zur Einführung in das Projekt „Mit Büchern wachsen“ oder die Teilnahme am Bundesprojekt „Lesestart“ sind angelaufen. Durch diese Maßnahmen haben alleine annährend 200 Kinder im Kindergarten und Grundschulbereich im 1. Quartal d.J. die Bibliothek besucht. Langfristige Zielsetzung ist die Durchführung weiterer Veranstaltungen und Projekte, wie z.B. ein regelmäßiges Bilderbuchkino als offenes Angebot.

 

Die Bibliotheksleitung, die Verwaltung und auch die Fachberatung für öffentliche Bibliotheken gehen davon aus, dass diese Vorhaben, von denen einige nur aufgrund der verbesserten räumlichen Möglichkeiten durchgeführt werden können, für eine spürbare Erhöhung der Nutzer- und Entleiherzahlen sorgen werden. Für die Zukunft ist es jedoch unumgänglich, und hierauf weist insbesondere auch die Fachberatungsstelle für öffentliche Bibliotheken hin, dass sich die Rahmenbedingungen der Bibliothek weiter verbessern müssen. Nachdem die räumlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, Kooperationen mit den Schulen und Kindergärten angelaufen sind, sind kurz- und mittelfristig weitere Veränderungen und die Anpassung an aktuelle Neuerungen notwendig. Als Beispiel kann hierfür der beabsichtigte Beitritt zum „Onleihe-Verbund“ der öffentlichen Bibliotheken in Niedersachsen genannt werden. Hierdurch kann den Kunden künftig auch der Zugang zu elektronischen Medien angeboten werden, eine entsprechende Nachfrage ist vorhanden. Dieses einheitliche System der öffentlichen Bibliotheken wird neue Nutzerkreise, wie z.B. Kranke und Senioren, erschließen, da diese Form der Nutzung der elektronischen Medien eine günstige Alternative zu gewerblichen Anbietern darstellt. Die Mittel hierfür sind im Haushalt 2014 veranschlagt. Weiterhin sind für die Zukunft Verbesserungen im Bereich der Präsenz in den elektronischen Medien erforderlich. Auch eine Umorientierung im Medienbestand durch die verstärkte Anpassung von Hörbüchern, DVD, Spielen usw. nötig. Für die weitere Entwicklung sind zudem die Ausweitung der Öffnungszeiten und die Verbesserung der personellen Situation unerlässlich.

 

Insgesamt ist ein klares Bekenntnis zum Fortbestand der Bibliothek und der Bereitstellung der notwendigen Mittel unerlässlich, um allgemeine Entwicklungen im Bibliotheksbereich nicht zu verpassen.

 

 Als Fazit kann laut Fachbereichsleiter Schoon festgehalten werden, dass die neuen Räumlichkeiten positiv sind. Allerdings sollte nicht verschwiegen werden, dass es bei den Entleihungen einen Rückgang zu verzeichnen gibt.  Der Rückgang betrifft ausschließlich den Kinder- und Jugendbereich. Bei den Erwachsenen ist die Anzahl der Nutzer weiterhin stabil. Grund für den Rückgang ist u.a., dass durch den Standortwechsel die Bibliothek nicht mehr in den Pausen von Schülern besucht werden kann. Um diesem entgegenzuwirken, wurde mittlerweile ein verstärktes Konzept mit den Grundschulen und Kindergärten erarbeitet. In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit den Grundschulen und Kindergärten stark verbessert werden. Vor kurzem fand schon ein Elternabend von den Kindergärten in der Stadtbibliothek statt. Weitere Projekte sollen in Zukunft angeboten werden. Wie schon in der Vorlage dargestellt, ist ein Beitritt zum Onleiheverbund sehr wichtig. Es könnten dadurch neue Nutzerkreise erschlossen werden. Mittel sind im Haushalt veranschlagt. Allerdings noch mit Sperrvermerk.

 

Um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben und den Rückgang entgegenzuwirken, ist es laut Fachbereichsleiter Schoon zwingend erforderlich, die Mittel bereit zu stellen.

 

Ausschussvorsitzender Hinrichs bedankt sich beim Fachbereichsleiter Schoon für den Vortrag.

 

Beigeordnete Anja van den Boom sieht die Unterstützung der Kindergärten als positiv an. Sie wünscht sich allerdings auch von der Stadtbibliothek selber mehr Eigeninitiative.

 

Laut Ausschussmitglied Reder sah die CDU auch vorher den Standortwechsel als kritisch an. Es wurden laut ihm Doppelstrukturen dadurch geschaffen. Bereits in den Grundschulen werden die eigenen Bibliotheken verstärkt genutzt. Außerdem hätte er sich für die heutige Sitzung gewünscht, dass Frau Schoone von der Stadtbibliothek heute anwesend wäre, um Auskünfte, u.a. auch über die Onleihe zu geben. Vielleicht wäre es laut Herrn Reder möglich, Frau Schoone in einer der nächsten Fraktionssitzungen einzuladen. Laut Horst-Dieter Schoon sind diese Doppelstrukturen nicht wegzudiskutieren, allerdings gab es diese auch vorher schon seit vielen Jahren. Durch die Verlegung der Bücherei ist eine Änderung dadurch nicht eingetreten.

 

Ausschussmitglied Horst-Richard Schlösser sollte die Attraktivität einer Stadtbibliothek erhöht werden. Man könnte z.B. auch Ausstellungen durchführen, um mehr Publikum zu bekommen.

 

Zum Ende stellt Ausschussvorsitzender Hinrichs fest, dass man weiterhin Möglichkeiten suchen sollte, die Attrativität zu erhöhen. Auch sollten die Fraktionen mitgenommen werden. Insbesondere sollte versucht werden, die Haushaltsmittel freizugeben. 

 

Es bleibt festzuhalten, dass für diesen Bereich Geld in die Hand genommen werden muss, um auch zukünftig den Standort Stadtbibliothek zu erhalten.