Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Zu a) Unterbringung

 

In Wiesmoor sind derzeit rd. 130 Flüchtlinge wohnhaft. Ursprünglich ging der Landkreis Aurich für Wiesmoor von einer Quote von 451 Personen für 2016 aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich aufgrund der derzeit verändernden Flüchtlingssituation andere Zahlen ergeben werden.

 

Die Unterbringung der Flüchtlinge erfolgt in kleineren Sammelunterkünften bis zu 12 Einzelpersonen oder in normalen Mietwohnungen. Da eine dezentrale Unterbringung angestrebt wird, sind die Wohnungen über das ganze Stadtgebiet verteilt.

 

Für die Wohnraumgestellung und die Leistungsgewährung ist der Landkreis Aurich zuständig. Bekanntlich haben jedoch alle Kommunen eine Vereinbarung mit dem Landkreis Aurich geschlossen, in der sie sich zur Unterstützung bei der Wohnraumbeschaffung verpflichten. Dieses wird auch in der Stadt Wiesmoor so gehandhabt. Die Stadt war und ist berechtigt, geeigneten Wohnraum im Namen des Landkreises anzumieten. Die Begutachtung von Wohnraum erfolgt zusammen mit Mitarbeitern der Kreisvolkshochschule Aurich, die später auch die Ausstattung vornimmt.

 

Die Vor-Ort-Betreuung von Flüchtlingen erfolgt in Wiesmoor bekanntlich durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Flüchtlingskreises der Friedenskirche und des Generationenvereines. Deren Tätigkeit wird seitens der Verwaltung ausdrücklich gelobt. Sozialarbeiter der Kreisvolkshochschule werden sich künftig auch in diesem Bereich stärker engagieren.


Ausschussmitglied Reder nimmt im 15:38 Uhr wieder an der Sitzung teil.

Zu b) Die Integration und gesellschaftliche Teilhabe der Flüchtlinge stellt eine wichtige Aufgabe dar. Wie bereits erläutert, sind hier verschiedene ehrenamtliche Initiativen tätig.

 

Ausschussvorsitzende Friederike Dirks begrüßt Frau Sabiah Oltmanns und erteilt ihr das Wort.

Frau Oltmanns stellt sich vor und berichtet, dass sie seit 24 Jahren in Wiesmoor wohnt und selbst als Flüchtlingskind nach Wiesmoor gekommen ist. Seit ca. 2 Jahren betreibt Sie Migrationsarbeit in Wiesmoor. Sie teilt mit, dass hierbei mit vielen Institutionen eine sehr enge Zusammenarbeit stattfindet. Hierzu gehören unter anderem die DRK Aurich, der Flüchtlingskreis Aurich, die Friedenskirche Wiesmoor, der Generationenverein Wiesmoor, die Kirche Marcardsmoor, die katholische Kirche Wiesmoor, die Tafel Friedeburg und natürlich auch die Stadt Wiesmoor. Die Zusammenarbeit ist laut Frau Oltmanns sehr gut.

Weiter erklärt sie, dass sie die Migrationsarbeit in fünf Projekte unterteilt. Das erste Projekt ist die Willkommenkultur. Hierzu zählt der Erstkontakt inklusive Informationen und Hilfestellungen. In der sog. Freitagsschule, welche in der Zeit von 9:30 – 12:00 Uhr in der Friedenskirche Wiesmoor stattfindet, werden die Flüchtlinge eingeführt. Sie werden in 3-4 Personengruppen eingeteilt und durch ehrenamtliche Lehrer betreut. Hier lernen Sie unter anderem die Alltagssituationen zu meistern und Grundvokabeln der deutschen Sprache. Auch soziale Kontakte werden hier geknüpft. Dieses Projekt nennt sich Familienkaffee Friedenskirche. Als weiteres Projekt der Migrationsarbeit nennt Frau Oltmanns die Sprachkurse der Kreisvolkshochschule Aurich. Zurzeit werden zwei Sprachkurse in Wiesmoor angeboten, welche 5x wöchentlich mit ca. 25 Personen stattfinden. Diese werden Ende Mai beendet. Ein dritter Kurs ist allerdings bereits in Planung. Auch die Schaffung der Kleiderbörse wird von Frau Oltmanns als Projekt genannt. Diese liegt federführend beim Generationenverein in den Händen von Frau Seiler. Auch hier klappt die Zusammenarbeit mit der Friedenskirche Wiesmoor sehr gut. Als letztes Projekt stellt sie die Integration in den Vereinen dar. Hier ist insbesondere die sehr gute Zusammenarbeit mit dem VfB Germania Wiesmoor im Bereich des Fußballs zu erwähnen. Eine Zusammenarbeit mit der TG Wiesmoor hat laut Frau Oltmanns leider nicht so gut geklappt.

Weiter berichtet sie über die aktuellen Herausforderungen, wie z.B. schimmelige Wohnungen, unverständliche Nebenkostenabrechnungen für die Flüchtlinge, die teilweise unübersichtliche Gesetzeslage, Überlastung der Behörden, Abschiebungen sowie unbegleitete Minderjährige. Dies sei teilweise ein großes Dilemma, ist aber in den meisten Fällen überstanden. Bei der derzeitigen Gesetzeslage sei oft nicht klar, wie sich es z.B. bei der Arbeitserlaubnis darstellt. Auch Abschiebungen, insbesondere für Balkanflüchtlinge, bereiten derzeit Probleme. Diese konnten jedoch teilweise gelöst werden, indem Integrationshelfer in den Ländern eingesetzt werden, die dort die zurückgekehrten Flüchtlinge auffangen. Bzgl. der unbegleiteten Minderjährigen berichtet Frau Oltmanns, dass in Wiesmoor fünf jugendliche Flüchtlinge in Pflegeeinrichtungen untergebracht sind. Meistens handelt es sich um junge Männer.

 

Für die Zukunft wünscht sich Frau Oltmanns, dass die Zusammenarbeit mit Ärzten, dem Landkreis, dem Arbeitsamt sowie den Handelskammern noch weiter verbessert wird. Auch im Bereich von Praktika und Arbeitsaufnahmen erhofft sie sich eine bessere Zusammenarbeit.

Ausschussvorsitzende Friederike Dirks bedankt sich bei Frau Oltmanns für diesen Vortrag.


Ergänzend bittet Fachbereichleiter Horst-Dieter Schoon festzuhalten, dass die Kleiderbörse in erster Linie für Flüchtlinge gedacht ist, allerdings auch andere Bürger diese jederzeit nutzen können. Er macht deutlich, dass am Anfang der Flüchtlingsproblematik der Landkreis große Probleme hatte, alle Aufgaben zu bewältigen. Dies hat sich in den letzten Wochen jedoch wesentlich verbessert.

Auf die Frage von Ausschussmitglied Reder, ob die Flüchtlinge, hier speziell die Familien, in Wiesmoor bleiben, teilt Frau Oltmanns mit, dass dies schwierig zu beantworten sei. Viele Flüchtlinge versuchen ihre Verwandten in Deutschland zu finden und bei ihnen unterzukommen.

Ausschussmitglied Edgar Weiss verlässt die Sitzung um 15:56 Uhr.

Außerdem erklärt Frau Oltmanns, dass es auch davon abhängt, ob die Flüchtlinge Arbeit in Deutschland bekommen. Ein Trend sei jedoch noch nicht erkennbar.

Weiter möchte Ausschussmitglied Reder wissen, wie viel Wohnraum derzeit noch für Flüchtlinge zur Verfügung steht. Fachbereichsleiter Schoon teilt daraufhin mit, dass insgesamt ca. 10 Wohnungen, die bereits begutachtet wurden, verfügbar sind. Zusätzlich werden weiterhin, in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Aurich, Wohnungen begutachtet.

Auf die Frage von Ausschussmitglied Reder, ob es in Wiesmoor Probleme mit Flüchtlingen gibt, wird dieses von Herrn Schoon verneint. Deshalb war es von Anfang an wichtig, dass eine dezentrale Unterbringung durchgeführt wurde.

Bürgermeister Völler bedankt sich an dieser Stelle bei der Bevölkerung für die Bereitstellung der Wohnungen. Ein großer Dank geht auch an die bisher ehrenamtlich geleistete Arbeit. Die Unterstützung ist seines Erachtens absolut vorhanden.

Ausschussvorsitzende Friederike Dirks fragt an, wie sich die Lage bei den Betriebspraktika darstellt. Darauf antwortet Frau Oltmanns, dass die Gesetzeslage nicht ganz klar ist und die Handelskammer angesprochen werden müsse. Zudem berichtet sie, dass im Kindergarten Tiddeltopp eine Person für ein Betriebspraktikum aufgenommen wurde.

 

Ausschussvorsitzende Friederike Dirks bedankt sich noch einmal bei Frau Oltmanns und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.


Sachverhalt:

 

Zu a) Unterbringung

 

In Wiesmoor sind derzeit rd. 130 Flüchtlinge wohnhaft. Ursprünglich ging der Landkreis Aurich für Wiesmoor von einer Quote von 451 Personen für 2016 aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich aufgrund der derzeit verändernden Flüchtlingssituation andere Zahlen ergeben werden.

 

Die Unterbringung der Flüchtlinge erfolgt in kleineren Sammelunterkünften bis zu 12 Einzelpersonen oder in normalen Mietwohnungen. Da eine dezentrale Unterbringung angestrebt wird, sind die Wohnungen über das ganze Stadtgebiet verteilt.

 

Für die Wohnraumgestellung und die Leistungsgewährung ist der Landkreis Aurich zuständig. Bekanntlich haben jedoch alle Kommunen eine Vereinbarung mit dem Landkreis Aurich geschlossen, in der sie sich zur Unterstützung bei der Wohnraumbeschaffung verpflichten. Dieses wird auch in der Stadt Wiesmoor so gehandhabt. Die Stadt war und ist berechtigt, geeigneten Wohnraum im Namen des Landkreises anzumieten. Die Begutachtung von Wohnraum erfolgt zusammen mit Mitarbeitern der Kreisvolkshochschule Aurich, die später auch die Ausstattung vornimmt.

 

Die Vor-Ort-Betreuung von Flüchtlingen erfolgt in Wiesmoor bekanntlich durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Flüchtlingskreises der Friedenskirche und des Generationenvereines. Deren Tätigkeit wird seitens der Verwaltung ausdrücklich gelobt. Sozialarbeiter der Kreisvolkshochschule werden sich künftig auch in diesem Bereich stärker engagieren.

 

Zu b) Die Integration und gesellschaftliche Teilhabe der Flüchtlinge stellt eine wichtige Aufgabe dar. Wie bereits erläutert, sind hier verschiedene ehrenamtliche Initiativen tätig. Die Migrationsbeauftragte der Stadt Wiesmoor, Frau Oltmanns, wird zu diesem Themenkreis in der Sitzung weiter vortragen.