Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

a) Bedarfsplanung des Landkreises Aurich

Im Frühjahr d.J. hat der Landkreis Aurich eine Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfsplanes zum Kindergartenjahr 2016/2017 für das gesamte Kreisgebiet fertiggestellt. Grund für die außerplanmäßige Fortschreibung der Planungen war der verstärkte Zuzug von Flüchtlingen und ihrer Kinder, insbesondere in einigen Kommunen des Landkreises seit dem Oktober 2015. Neben dem Aufzeigen allgemeiner Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit der Einrichtungen, der Fortschreibung der Bevölkerungsdaten, der Beschreibung der Versorgungsquoten im Krippen- und Kindergartenbereich wird insbesondere auch eine Darstellung der Versorgungssituation in den einzelnen Städten und Kommunen des  Landkreises Aurich vorgenommen.

 

Die Bemühungen der Stadt Wiesmoor in den zurückliegenden Jahren zur Verbesserung der Versorgungssituation sowohl der unter dreijährigen (U 3, Krippe) als auch der über dreijährigen (Ü 3) Kinder werden durch den Landkreis Aurich ausdrücklich bescheinigt. Die Ermittlung der tatsächlichen Betreuungsbedarfe mittels Elternumfragen und auch die hieraus resultierende kontinuierliche Anpassung der Betreuungszeiten in den einzelnen Einrichtungen werden positiv dargestellt.

Fazit ist, dass die Versorgungsquote grundsätzlich dem Bedarf entspricht, wobei die nach wie vor steigende Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung auch weiterhin zu beachten sein wird. Lediglich im Bereich der Versorgung von Schulkindern ergibt sich eine rechnerische Unterdeckung von Hortplätzen. Dieser Bedarf wird derzeit jedoch durch den Ganztagsbetrieb an den Grundschulen und durch Betreuung im Bereich der Tagespflege abgedeckt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtelternrat soll hierzu in nächster Zeit der weitere Bedarf ermittelt werden.

 

Fachbereichsleiter Horst-Dieter Schoon geht kurz auf den Bedarfsplan des Landkreises Aurich ein. Dieser wird dem Protokoll beigefügt.

 

Laut FBL Schoon ändert sich die Betreuungssituation ständig.

Weiterhin wird bei der Bedarfsplanung auch der Bereich “Hort” angesprochen. Hierzu teilt FBL Schoon mit, dass bei der nächsten Sitzung des Stadtelternrates das Thema Hort auf der Tagesordnung steht. Dabei soll ein entsprechender Umfragebogen enwickelt werden, um die Situation eines Hortes an einer Grundschule zu erkunden.

 

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Schlösser, ob die Schließung für einzelne Grundschulen noch im Raum stehe, teilt BGM Völler mit, dass sich die Zahlen stabilisiert haben und er davon ausgehe, dass bei der derzeitigen Entwicklung auch in Zukunft nicht über Schulschließungen nachgedacht werden müsse.

 

 

b) Betreuungs- und Belegungssituation

Bekanntlich stehen in neun verschiedenen Kindertagesstätten Betreuungsplätze zur Verfügung. Neben den vier städtischen Kindergärten gibt es einen privat betriebenen Waldkindergarten, zwei Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft sowie einen Kindergarten der Lebenshilfe und einen privat betriebenen Spielkreis.

 

Die endgültige Belegung der Betreuungsplätze zum Kindergartenjahr 2017/2018 wird für die städtischen Einrichtungen in diesen Tagen vorerst abgeschlossen.

 

Wie bereits dargestellt, ist die Stadt Wiesmoor aufgrund der Regelungen des Kindertagesstättengesetzes verpflichtet, die Betreuungszeiten in den einzelnen Einrichtungen möglichst dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Nach Auswertung der verbindlichen Anmeldungen und Ermittlung des Betreuungsbedarfes wurden notwendige Anpassungen in personeller und organisatorischer Art in einzelnen Einrichtungen festgestellt. Die hieraus resultierenden notwendigen Maßnahmen sind durch die Verwaltung bereits veranlasst. Eine entsprechende Beschlussfassung durch den VA zur Durchführung personeller Maßnahmen liegt vor.

 

Im Einzelnen ergibt sich für die verschiedenen Einrichtungen künftig folgende Situation:

 

  1. Kindergarten Mullbarger Nüst

Im Kindergarten Mullbarger Nüst ist sowohl in der integrativen Gruppe (Ü 3) als auch in der Krippengruppe (U 3) eine Ausweitung der Betreuungszeiten nötig. Statt einer Betreuung von 7.15 Uhr bis 15.30 Uhr soll fortan eine Betreuung von 7.00 bis 17.00 Uhr angeboten werden. In der Ü-3-Betreuung erfolgt diese Ausweitung durch das Anbieten einer weiteren verbindlichen Ganztagsbetreuung, im U-3-Bereich ist eine Ausweitung der sogenannten Sonderöffnungszeiten möglich. Unter Berücksichtigung der Personalmehrkosten, der erhöhten Finanzhilfe, der erhöhten Förderung des Landkreises Aurich und der Mehreinnahmen bei den Elternbeiträgen, verbleiben bei der Stadt Wiesmoor jährliche Mehrkosten in Höhe von 14.600,00 € jährlich, entsprechend 6.100,00 € für das Haushaltsjahr 2017.

 

  1. Kindergarten Kinnerhuus

Im Kindergarten Kinnerhuus sind zum neuen Kindergartenjahr keine Änderungen in den Betreuungszeiten geplant. Durch “Vermittlung” einiger weniger Kinder in die Krippe des Kndergartens Mullbarger Nüst ist es möglich, auf die Einrichtung einer zweiten Ganztagsgruppe im Krippenbereich zu verzichten.

 

  1. Kindergarten Regenbogensteppkes Hinrichsfehn

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Krippenplätzen ist die Umwandlung einer altersgemischten Gruppe in eine reine Krippengruppe geplant. In der Einrichtung stehen damit zukünftig 15 statt bisher 10 Krippenplätze zur Verfügung. Die anderen Gruppen bleiben unverändert. Für die Maßnahme sind lediglich einmalige Anschaffungen im Mobiliar in Höhe von rd. 4.000,00 € nötig. Personelle Veränderungen ergeben sich nicht.

 

  1. Kindergarten Muuskestuuv Voßbarg

Derzeit sind in Voßbarg keine Änderungen geplant. Nach wie vor ist es jedoch möglich, bei einem steigenden Bedarf, etwa auch aus anderen städtischen Kindergärten, die anrechenbare Betreuungsfläche durch geringe bauliche Maßnahmen zu erhöhen. Hierdurch wäre die zusätzliche Aufnahme von sechs bis acht Kindern möglich. Sofern hier zum Sommer 2017 Handlungsbedarf entstehen wird, wird die Verwaltung diese Maßnahme den städtischen Gremien zur Beschlussfassung vorlegen.

 

  1. Kindergarten Tiddeltopp

Auch im Kindergarten Tiddeltopp unter Trägerschaft der Leila gGmbH (ehemals Lebenshilfe) ist eine Verlängerung der Betreuungszeiten geplant. Auch hier soll eine Ganztagsgruppe bzw. eine Erweiterung der Sonderöffnungszeiten erfolgen. Bekanntlich ist die Stadt Wiesmoor über einen Betriebsführungsvertrag zur Defizitabdeckung verpflichtet. Unter Berücksichtiung sämtlicher Ausgaben und Einnahmen ergibt sich für die Stadt Wiesmoor ein Mehraufwand in Höhe von rd. 11.600,00 € jährlich, entsprechend rd. 5.000,00 € im Haushaltsjahr 2017.

 

  1. Kindergärten “Regenbogen” und “Wiesedermeer” 

Für die unter Trägerschaft des Ev. Luth. Kirchenamtes Aurich stehenden Einrichtungen sind der Stadt Wiesmoor derzeit keine Änderungen bekannt. Bekanntlich ist auch hier die Stadt Wiesmoor aufgrund von Betriebsführungsverträgen zur Defizitabdeckung verpflichtet.

 

  1. Waldkindergarten Wiesmoor

Auch im privat betriebenen Waldkindergarten Wiesmoor, an dem die Stadt Wiesmoor mit jährlichen Zuschüssen beteiligt ist, ergeben sich für das nächste Kindergartenjahr keine Änderungen.

 

  1. Spielkreis Pumuckl

Der Spielkreis Pumuckl in Moorlage wird derzeit noch durch einen Elternverein betrieben. An der Finanzierung sind, da für die Einrichtung eine Betriebserlaubnis nach dem Kindertagesstättengesetz vorliegt, die Gemeinde Großefehn und die Stadt Wiesmoor beteiligt. Änderungen in der Betreuungssituation werden nicht erwartet.

 

  

Die Verwaltung stellt eine aktuelle Präsentation der künftigen Belegungs- und Betreungssituation vor.

 

Nachdem Fachbereichsleiter Horst-Dieter Schoon auf die einzelnen Punkte eingegangen ist, stellt Fachgruppenleiter Heiner Schoon anhand einer Präsentation die künftige Belegungs- und Betreuungssituation dar.

Von 216 städtischen Kindergartenplätze sowie 60 Krippenplätze sind zum 01.08.2017 insgesamt 204 Kindergartenplätze sowie 60 Krippenplätze belegt. Das entspricht einer fast 95%igen Belegung im Kindergartenbereich sowie einer 100%igen Belegung im Krippenbereich.

Die Warteliste konnte somit komplett abgearbeitet und die Elternwünsche grundsätzlich erfüllt werden.

Außerdem teilt FGL Schoon mit, dass der Wunsch nach Ganztagsplätzen in letzter Zeit stark zunimmt.

 

Nach dem Vortrag bedankt sich die Ausschussvorsitzende Elke Marei-Bauer bei Horst-Dieter und Heiner Schoon.

 


Abstimmungsergebnis: