Sitzung: 29.11.2017 Ausschuss für Haushalt und Finanzen
Beschluss: Beschlossen
Abstimmung: Ja: 9
Vorlage: AN/190/2017/1
Änderungsbeschlussvorschlag:
Der interne Finanzausgleich mit dem Landkreis Aurich soll überprüft und
neu verhandelt werden.
Sachverhalt:
Die GfW möchte, dass die Stadt Wiesmoor beim Landkreis Aurich beantragt,
die Kreisumlage um ein bis zwei Prozent zu senken.
Die Verwaltung schlägt vor, die Beratung und Entscheidung auf die
Beratungen über den Haushaltsentwurf für 2018 zu verschieben. In diesem
Zusammenhang kann die Finanzsituation der Stadt Wiesmoor und des Landkreises
Aurich besser mit berücksichtigt werden. Der Tagesordnungspunkt wird dann
erneut auf die Tagesordnung gesetzt.
Ausschussmitglied Sievers, GfW, trägt den Antrag der Gruppe GfW bezgl.
einer Reduzierung der Kreisumlage vor.
Fachbereichsleiter Brooksiek weist darauf hin, dass der Landkreis Aurich
bereits Ende Januar 2018 den Haushalt für 2018 beschließen wird. Somit wäre ein
Antrag auf Änderung der Kreisumlage im Februar 2018 zu spät. Die Kreisumlage
wird von den Kreistagsmitgliedern festgelegt und die Kommunen werden dazu
gehört. Notfalls wäre auch eine Beschwerde gegen den Kreisumlagebescheid
möglich.
Ausschussmitglied Sievers, GfW, möchte lediglich einen Zeitplan für eine
Reduzierung der Kreisumlage für das Jahr 2019 haben.
Ausschussmitglied Kleen, SPD, weist darauf hin, dass vor einigen Jahren
die Höhe der Kreisumlage bewusst so festgelegt worden ist, da einige Kommunen
sehr hohe Gewerbesteuereinnahmen haben.
Ausschussmitglied Friedhelm Jelken, CDU, spricht sich ebenfalls zurzeit
gegen eine Senkung der Kreisumlage aus, da aus seiner Sicht über die
Zuschussverteilung finanzschwächere Kommunen besser entlastet werden können. Er
sieht es allerdings auch als erforderlich an, dass auf Kreisebene um eine
bessere Finanzverteilung verhandelt werden muss.
BGM Völler teilt mit, dass die Kreisumlage des Landkreises Aurich im
oberen Drittel im Vergleich zum Landesdurchschnitt liegt. Aus seiner Sicht wäre
eine Senkung der Kreisumlage dennoch nicht sinnvoll. Besser wäre es, höhere
Bezuschussungen z..B. im Kita-Bereich zu erlangen. Seit 2009 hat sich das
Defizit in diesem Bereich von 700.000,00 € auf 1.400.000,00 € verdoppelt. Aus diesem Grund befinden sich
die Kommunen bereits in Verhandlungen mit dem Landkreis. Eine Senkung der
Kreisumlage um 1 % würde für Wiesmoor eine Ersparnis von 120.000,00 bis
140.000,00 € bringen. Zurzeit sieht es so aus, dass für den Kitabereich ca.
140.000,00 bis 160.000,00 € an höheren Zuschüssen zu erwarten wären.
Ausschussmitglied Sievers, GfW, ist der Ansicht, dass der Kitabereich
ohnehin eine Pflichtaufgabe des Landkreises ist und plädiert weiterhin für eine
Senkung der Kreisumlage in Höhe von 2 %, da dieses eine Ersparnis für die Stadt
Wiesmoor in Höhe von 240.000,00 bis 280.000,00 € pro Jahr bringen würde.
Ausschussmitglied Weiss, WB, teilt ebenfalls diese Meinung.
Fachbereichsleiter Brooksiek teilt mit, dass der Vertrag mit dem
Landkreis Aurich über die Bezuschussung des Kindergartenbereiches erst Ende
2020 ausläuft. Alles was der Landkreis darüber hinaus bezuschusst, ist
freiwillig. Ursprünglich sollte der Kitabereich zu je 1/3 finanziert werden, d
.h., 1/3 die Eltern, 1/3 der Landkreis und 1/3 die Kommune. Tatsächlich ist es
aber so, dass die Eltern und der Landkreis je nur 16 % der Kosten übernehmen.
Der Anteil des Landkreises muss aus seiner Sicht auf 1/3 angehoben werden.
Dieses lässt sich mit dem Landkreis Aurich aber frühestens nach Vertragsende
2020 verwirklichen.
Ausschussmitglied Feiler, SPD, spricht sich ebenfalls gegen die Senkung
der Kreisumlage und für eine höhere Bezuschussung aus.
Ausschussmitglied Karl-Dieter Jelken, SPD, gibt zu bedenken, dass die
große Koalition des Landes Niedersachsen in ihrem Vertrag beschlossen hat, die
Kindergartengebühren abzuschaffen. Die Kostenübernahme durch das Land wird dann
sicherlich nicht zu 100 % erfolgen und die Kommunen werden in diesem Bereich
eine weitere Belastung erfahren. Des Weiteren ist er der Ansicht, dass erst die
wichtigen Dinge mit dem Landkreis Aurich geregelt werden müssen, z.B. KGS,
ärztlicher Notdienst und Kitabereich. Dieses muss über den sogenannten internen
Finanzausgleich geregelt werden. Daher ist er zurzeit gegen eine Senkung des
Kreisumlage.
Ausschussmitglied Bauer, SPD, erkundigt sich nach der Laufzeit der
Vereinbarung mit dem Landkreis Aurich. Hier wird mitgeteilt, dass der Vertrag
mindestens seit 2014 besteht und bis 2020 Gültigkeit hat. Aus ihrer Sicht ist
der Zeitraum für diesen kostenintensiven Bereich zu lange gefasst.
Ausschussmitglied Bauer, SPD, erkundigt sich weiterhin, ob der Landkreis
Aurich die Kitas nicht prozentual bezuschusst. BGM Völler teilt daraufhin mit,
dass die Verteilung der Zuschüsse über ein etwas kompliziertes System erfolgt.
Hier müssen z.B. Betreuungsdauer, Gütesiegel usw. der jeweiligen Kitas
berücksichtigt werden.
Ausschussmitglied Friederike Dirks, CDU, weist darauf hin, dass aus ihrer
Sicht die Zuschüsse für Wiesmoor günstiger sind. Gleichzeitig weist sie auf die
Bezuschussung des Radweges Kanalstraße, Blumenhalle und Amarylliswegbrücke hin.
Diese Zuschüsse wären bei einer geringeren Kreisumlage sicherlich nicht bzw.
nicht in der Höhe erfolgt.
Abschließend stellt Ausschussvorsitzender Saathoff fest, dass keiner
grundsätzlich gegen eine Senkung der Kreisumlage ist, aber dass alle
Ausschussmitglieder eine höhere Bezuschussung für besser halten. Er möchte über
diesen TOP nun beschließen lassen und erkundigt sich beim Antragsteller nach
einer Konkretisierung seines Antrages, in welcher Höhe die Kreisumlage gesenkt
werden sollte, um ein oder zwei Prozent.
Ausschussmitglied Sievers, GfW, als Antragsteller teilt daraufhin mit,
dass der Beschluss über die Kreisumlage über 2-%-Punkte erfolgen sollte.
Ausschussmitglied Friedhelm Jelken schlägt daraufhin folgenden
Änderungsbeschlussvorschlag vor:
“Der interne Finanzausgleich mit dem Landkreis Aurich soll überprüft und
neu verhandelt werden”.
Ausschussmitglied Sievers, GfW, erklärt sich mit diesem
Änderungsbeschlussvorschlag einverstanden. Der Beschluss hierzu erfolgt
einstimmig.
Abstimmungsergebnis: