Sitzung: 05.08.2014 Ausschuss für Wirtschaft, Fremdenverkehr, Planung und Bau
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Vorlage: AN/071/2014
Über den
Stand des Klageverfahrens wird in der Sitzung berichtet. Bezüglich der
Verlegung der Freileitung und des Umspannwerkes aus dem Stadtgebiet wird auf
die Fachausschusssitzung vom 09.04.2014 verwiesen, wo u.a. die Problematik in
die Fraktionen verwiesen wurde.
Fachbereichsleiter
Bohlen berichtet, dass das Energieversorgungsunternehmen E.ON-Netz GmbH für die
Leitungsertüchtigung der 110-kV-Hochspannungsfreileitung zwischen dem
Umspannwerk Conneforde und Wiesmoor in 2012 die Durchführung eines
Planfeststellungsverfahrens nach dem Energiewirtschaftsgesetz in Verbindung mit
dem Verwaltungsverfahrensgesetz bei der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und
Verkehr in Hannover beantragt hat. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am
19.09.2013 erlassen. Der Antrag der Stadt Wiesmoor auf Gewährung vorläufigen
Rechtsschutzes wurde mit Beschluss vom 14.01.2014 durch den 7. Senat des Nds.
Oberverwaltungsgerichtes in Lüneburg abgelehnt. Über die eingereichte Klage an
sich, also das Hauptverfahren, hat das OVG Lüneburg bislang noch nicht
entschieden. Das heißt, im Moment passiert von Seiten des Gerichts nichts und
es darf auch keine belastende Entscheidung im dem Klageverfahren ergehen, ohne
dass die Stadt vorher gehört wird. Mit Eintragung vom 01.7.2014, so die
Verwaltung weiter, wurde der Teilbetrieb Mitte der E.ON-Netz GmbH auf die Avacon
AG, Helmstedt, ausgegliedert. Neue Eigentümerin der 110-kV-Leitung
Wiesmoor-Conneforde ist nunmehr die Avacon AG Helmstedt.
Ausschussmitglied
Weiss bemängelt, dass derzeit keine Schritte zu erkennen sind, die
110-kV-Hochspannungsleitung aus dem Ort herauszubekommen.
BGM Meyer
macht deutlich, dass eine entsprechende Umverlegung auf Kosten der Stadt Wiesmoor durchaus möglich
sei. Es sei denn, dass eine Stromabführung durch den Netzbetreiber überhaupt
nicht mehr möglich ist und nach entsprechenden Alternativen Ausschau gehalten
werden muss.
Herr Weiss
befürchtet, dass der neue Netzbetreiber Avacon von den Planungsabsichten der
Stadt Wiesmoor nicht unterrichtet wurde. Er bittet daher, die Vorstellungen der
Stadt nochmals zu Papier zu bringen und diese der Avacon in Helmstedt
vorzulegen.
Die
Verwaltung wird hierzu ein entsprechendes Schreiben aufsetzen.
BGM Meyer
macht bezüglich eines Suchraumes für eine neue 110-kV-Trasse deutlich, dass
hier der Antrag der SPD-Fraktion vom 10.03.2014 in der Fachausschusssitzung am
09.04.2014 in die Fraktionen verwiesen wurde. Rückmeldungen aus den Fraktionen
liegen diesbezüglich noch nicht vor.
Anschließend
bittet stv. Ausschussvorsitzender Reder die Vertreter der EWE-Netz GmbH, Herrn
Marx und Herrn Beitelmann, über die geplante Baumaßnahme in Wiesmoor in
Richtung Mullberg zu unterrichten.
Anhand eines
entsprechenden Lageplanes erläutert dann Herr Marx die Maßnahme. Er betont,
dass man an einem Zeitpunkt angekommen sei, an dem gehandelt werden muss. Es
werde immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien, wie z.B. Photovoltaikanlagen
und Windenergie in das Netz eingespeist, dass den Strom nunmehr nicht mehr
aufnehmen kann. Die vorhandenen Leitungen mit einem Leitungsquerschnitt von 150
mm² ab dem Umspannwerk Wiesmoor über die Mullberger Straße bis zum
Drosselweg, den Drosselweg entlang in Richtung Waldweg, Spechtweg, Meerweg,
Bentstreeker Straße, Birkhahnweg bis zur Station in Höhe des Fasanenweges,
werden durch neue Leitungen mit einem
Querschnitt von 400 mm²
ersetzt. Weiterhin sollen die Trafostationen auf der gut 8 km langen Stecke
ausgetauscht werden. Herr Marx macht deutlich, dass die EWE-Netz GmbH rd.
900.000,00 € in die Maßnahme investiert. Die alten Leitungen werden zunächst im
Boden liegen gelassen. Bei anstehenden Straßenbauarbeiten oder sonstigen
Arbeiten werden die Leitungen dann mit aufgenommen. Die Stadt Wiesmoor wurde
frühzeitig über die Maßnahme unterrichtet und es gab eine gemeinsame
Trassenbegehung.
Die
Vertreter der EWE berichten weiter, dass auch in Richtung Gewerbegebiet
Ilexstraße und in Richtung Ginsterstraße das 20-kV-Netz ab 2015 ertüchtigt
werden muss. Die entsprechenden Trassen werden ebenfalls anhand des Lageplanes
erläutert. Der Lageplan ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Aus
der Mitte des Ausschusses wird festgestellt, dass es sich hier wohl um eine
große Maßnahme handelt. Es wird darum gebeten, dass die Beeinträchtigungen für
die dort wohnenden Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich gehalten werden
müssen.
Herr
Beitelmann betont, dass die Einwohner frühzeitig informiert werden. Man hoffe,
dass die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen werden können.
Ausschussmitglied
Weiss betont, dass auch die EWE-Netz GmbH über die Planungsabsichten der Stadt
Wiesmoor, u.a. die Verlegung des Umspannwerkes in südlicher Richtung,
informiert sei. Die EWE hätte daher ihre Planungen auf den neuen Standort eines
Umspannwerkes, z.B. nördlich des Holunderweges auf dem Gelände der
Wiesmoor-Gärtnerei, anpassen müssen. Weiterhin hätte die Stadt hier mit in die
Planungen einbezogen werden müssen.
Herr
Marx macht deutlich, dass das 20-kV-Netz jetzt ertüchtigt werden muss. Auf eine
Umsetzung des Umspannwerkes könne man daher nicht warten. BGM Meyer ergänzt,
dass man der Stromversorger durchaus selbst über die Fachkompetenz verfügt, die
entsprechenden Einspeisungspunkte auszuwählen und die Ausschussmitglieder
drüber nicht beraten müssten.
Da
keine weiteren Fragen bezüglich der Maßnahme vorliegen, bedankt sich stv.
Ausschussvorsitzender Reder für den Vortrag und verabschiedet die Herren. Herr
Marx und Herr Beitelmann verlassen gegen 15.34 Uhr den Sitzungssaal.
Anlagenverzeichnis:
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Lageplan EWE