Sitzung: 05.08.2014 Ausschuss für Wirtschaft, Fremdenverkehr, Planung und Bau
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Vorlage: AN/084/2014
Stv.
Ausschussvorsitzender Reder begrüßt zu diesem TOP Herrn Dr. Ing. Udo Pauly von
der Eko-Plant GmbH und gibt eine kurze Erläuterung zum Thema.
Mit dem
Vertrag zur Behandlung und Verwertung von Klärschlamm der damaligen Gemeinde
Wiesmoor, dem so genannten Betreibervertrag, vom 18.04.2000 zwischen der
damaligen Gemeinde Wiesmoor und der Eko-Plant Betriebsgesellschaft
Klärschlammvererdungsanlage Wiesmoor mbH wurde die Aufgabe der
Schlammbehandlung und Verwertung von Klärschlämmen der Kläranlage Wiesmoor auf
die Eko-Plant Betriebsgesellschaft Klärschlammvererdungsanlage Wiesmoor mbH
übertragen. An der Gesellschaft ist die Eko-Plant GmbH zu 51 % beteiligt und
die Stadt Wiesmoor zu 49 %. Herr Dr. Ing. Pauly von der Eko-Plant GmbH ist
zusammen mit BGM Meyer Geschäftsführer der Eko-Plant Betriebsgesellschaft
Klärschlammvererdungsanlage Wiesmoor mbH. Um nunmehr größere Schlammmengen
behandeln zu können bzw. längere Standzeiten bis zur Beeträumung zu haben, ist
die Anlegung eines vierten Vererdungsbeetes vorgesehen. Gemäß dem Antrag der
GfW wird Herr Dr. Ing. Udo Pauly die Erweiterungsmaßnahme vorstellen.
Herr Dr.
Pauly stellt anschließend das Thema in Form einer ausführlichen
Power-Point-Präsentation, die Anlage zur Niederschrift wird, dar. Derzeit wird
der Klärschlamm der Kläranlage Wiesmoor in drei Vererdungsbeeten entwässert.
Die bestehende Anlage ist für eine jährliche Schlammmenge von 250 t TS/a ausgelegt.
Voraussetzung ist eine gute Stabilität und Entwässerbarkeit des Klärschlamms.
Durch die fehlende Klärschlammstabilität hat es in 2013 Probleme für den
Pflanzenbestand gegeben und außerdem kam es zu erheblichen
Geruchsbelästigungen. Bei der ursprünglichen Planung der Vererdungsbeete Anfang
2000 wurde das jetzt vorgesehene 4. Vererdungsbeet bereits mitgeplant. Damit
kann eine zusätzliche Klärschlammenge von mindestens 50 t TS/a entwässert
werden. Als Alternative zum 4. Vererdungsbeet, so Herr Dr. Pauly weiter,
besteht die Möglichkeit, eine Nachlagerfläche zu bauen. Hier wird die
Klärschlammerde aus den Vererdungsbeeten für eine bestimmte Zeit in Mieten
aufgesetzt. Durch Trocknungsprozesse erfolgt eine Massenreduktion. Allerdings
muss die Vererdungsanlage dann mit drei Beeten weiter betrieben werden, so dass
durch die hohe Flächenbelastung eine verringerte Vererdungsleistung erfolgt.
Eine von der Betriebsgesellschaft in Auftrag gegebene Machbarkeitsanalyse hat
belegt, dass eine Erweiterung der Klärschlammvererdung um ein viertes Beet die
langfristig kostenstabilste und nachhaltig betriebssicherste Variante ist.
Auf
Nachfrage teilt Herr Dr. Pauly mit, dass die Kosten für eine derartige Anlage
sich auf 435.000,00 € belaufen. Die Gebührensätze für die Abwasserbeseitigung
werden durch diese Erweiterung nicht beeinflusst. Wunsch der
Betriebsgesellschaft sei es, die Maßnahme sofort umzusetzen, damit der
Schilfanwuchs noch gewährleistet sei. BGM Meyer erläutert nochmals auf
Nachfrage aus der Ausschussmitte, dass die Betriebsgesellschaft die Maßnahme
bezahle. Die Stadt sollte der Betriebsgesellschaft eine Bürgschaft gewähren,
damit diese einen zinsgünstigen Kredit in Anspruch nehmen kann.
Auf
Nachfrage von Herrn Schlösser teilt Herr Dr. Pauly mit, dass die Liquidität der
Gesellschaft nach wie vor gegeben ist. Durch zusätzliche Entlastungspressungen
aufgrund der bereits oben angesprochenen Geruchsimmissionen sind die Rücklagen
derzeit aufgebraucht, die Liquidität dadurch jedoch nicht gefährdet.
Durch die
Erweiterung der Kläranlage, so Herr Dr. Pauly weiter, wird die
Klärschlammstabilität nunmehr wieder gegeben sein, da das Schlammalter auf 25
Tage statt nur 16 bis 17 Tage, angehoben wird.
Abschließend
bestätigt Fachbereichsleiter Bohlen die Aussagen von Herrn Dr. Pauly
dahingehend, dass die Anlage insgesamt in der Vergangenheit seit dem Jahre 2000
bis Mitte des Jahres 2013 sehr gut gelaufen ist. Geruchsimmissionen waren nicht
festzustellen, Beschwerden aus der Bevölkerung lagen nicht vor.
Da keine
weiteren Wortmeldungen zu diesem TOP vorliegen, bedankt sich der stv.
Vorsitzender Reder bei Herrn Dr. Ing. Pauly für die Ausführungen und
verabschiedet ihn gegen 16.10 Uhr.
Herr Dr.
Ing. Pauly verlässt den Sitzungssaal.
Anlagenverzeichnis:
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PowerPoint
Präsentation EKO-Plant